Friedensrepräsentationen
Music for the Royal Fireworks, R.M.20.g.7

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Objekt
Objektart
Musik (Autograph)
Titel/Incipit
Music for the Royal Fireworks
Titelzusatz
HWV 351
Inventarnummer/Signatur
R.M.20.g.7
Verwalter
Verwalter (Name)
Verwalter (Ort)
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Komponist
Literatur
Seitenzahl
S. 48–53
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
S. 87–120
Literatur
Kurztitel
Seitenzahl
S. XII–XVIII
Literatur
Kurztitel
Literatur
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Sabine Ehrmann-Herfort / Kathrin Fischeidl
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/r.m.20.g.7_f025v.tif
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/r.m.20.g.7_f026r.tif
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/r.m.20.g.7_f026v.tif
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/RoyalFireworks.jpg
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/Building_for_the_Fireworks_in_the_Green_Park_1748_(cropped)[1]_0.jpg
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/Allegorie_frieden_aachen_1748.jpg
Anmerkungen:
Ausstellungstext:

Zur öffentlichen Feier des Friedens von Aachen erhält Georg Friedrich Händel (1685–1759) vom englischen König den Auftrag, eine Festmusik zu komponieren. Der Friedensschluss, der am 18. Oktober 1748 unterzeichnet wird, beendet den Österreichischen Erbfolgekrieg, einen Konflikt, in dem es zwischen England und Frankreich vorrangig um den Besitz von Kolonien geht. Wegen diverser Gebietsverluste und weiterer ungünstiger Bedingungen für Britannien ist der Friedensschluss von Aachen in England umstritten und bedarf der Vermittlung. Ein prächtig inszeniertes Fest soll die Bevölkerung für die Ergebnisse des Friedens gewinnen.

Nach langer Vorbereitungsphase findet die Feier am 27. April 1749 im Londoner Green Park statt. Planung und Ausrichtung der aufwändigen Festivitäten erledigen Techniker aus Italien und Frankreich. Für das Feuerwerk entwirft der Architekt und Bühnenbildner Giovanni Niccolò Servandoni einen prächtigen dorischen Tempel, der am Giebel das königliche Wappen trägt. Bereits die öffentliche Probe, die in Vauxhall Gardens stattfindet, lockt die Menschen in Scharen an.

Eigentlich soll es Musik zu einer Friedensfeier sein, aber der König verlangt von Händel den Einsatz zahlreicher Militärinstrumente und verbietet dem Komponisten die Beteiligung von Streichern. Das führt zu einem längeren Streit um die Instrumentierung. Letztendlich gelingt es Händel, die Anzahl der mitwirkenden Blechbläser drastisch zu reduzieren. In der großbesetzten „Ouverture“ der sogenannten Feuerwerksmusik (HWV 351) kommt er dem König entgegen und lässt in der kriegerischen Tonart D-Dur neben Streichern auch Trompeten, Hörner, Oboen, Fagotte und Pauken erklingen. Dieser Reminiszenz an Militärmusik kontrastiert der dritte Satz des Suitenzyklus, der „La Paix“ überschrieben ist. Seine Vortragsbezeichnung „Largo alla Siciliana“ ist für die Friedensthematik typisch und steht für eine Hirtenmusik, wie sie üblicherweise sowohl von den biblischen Hirten der Weihnachtsgeschichte als auch von den Schäfern Arkadiens dargeboten wird. Die Musik von „La Paix“ ist trotz Beibehaltung der Tonart D-Dur durch einen pastoralen Ton gekennzeichnet, verzichtet auf die kriegerischen Pauken und Trompeten und wird stattdessen von sanften Streichern, Holzbläsern und Hörnern musiziert. Eine einfache Harmonik, Liegetöne, punktierte wiegende Rhythmen, Terzparallelen, Triller und der 12/8-Takt sind typische Kennzeichen dieser pastoralen Ausdrucksform.

Streichinstrumente, wie sie der König zunächst für die Komposition verbieten wollte, sind in dieser Zeit eng mit der Friedenssymbolik verknüpft. Händel nutzt diesen Topos, indem er nicht die Vorstellung des militärischen Siegs ins Zentrum seiner Feuerwerksmusik stellt, sondern im Satz „La Paix“ tatsächlich die Friedensidee. Auch der darauf folgende Abschnitt trägt mit „La Réjouissance“ (Die Freude) einen programmatischen Titel und bezieht sich unmittelbar auf die angestrebte positive Vermittlung des Friedens.

SEH