Egeria. Festa teatrale
La festa teatrale Egeria fu rappresentata in musica a Vienna nel 1764, per festeggiare l'incoronazione dell'imperatore Giuseppe II. Dopo la rappresentazione viennese, il testo e la partitura circolarono in Europa, e in particolare in Italia. Libretti come quello che presentiamo, stampato in Firenze nello stesso 1764, testimoniano la volontà di omaggio e l'esecuzione della composizione dopo la prima viennese.
La vicenda narrata ha per protagonista la ninfa Egeria. Le divinità (Marte, Apollo, Mercurio, Venere), personaggi della composizione, accorrono presso la sua fonte, nei pressi di Roma, perché si esprima, sciogliendo il loro conflitto, per stabilire chi tra gli umani sia realmente in grado di mantenere alla Terra la perfetta felicità nell'unione equilibrata delle arti di pace e delle arti di guerra. A costui gli dei attribuiranno la corona, ma la scelta è difficile perché colui che sarà scelto dovrà essere capace di guidare i seguaci di Marte in battaglia, ma altrettanto capace di dedicarsi alle arti di pace. Si delinea la figura di Giuseppe II. I personaggi della cantata ne descrivono le regie virtù attraverso i dialoghi in musica, esaltandone le capacità militari (Marte: 'Nato tra tumulti di guerra'), nelle quali è stato educato, accanto alle virtù della pietas (in particolare Apollo ne mette in evidenza le qualità legate alla pietà, alla giustizia, al discernimento e alla capacità di frenare l'ira) e all'amore per le belle arti e la cultura (Mercurio: 'Io l'ammirai bagnando d'erudito sudor le dotte carte'.). Egeria suggella la scelta di Giuseppe II. L'imperatore, 're dei romani sempre augusto', è rappresentato come un nuovo Numa Pompilio, colui che dalla fonte di Egeria trae ispirazione e purezza, e come l'unico in grado di garantire all'Europa quella pace così faticosamente raggiunta.
CP
[Herrscherrepräsentiation]
Die Festa teatrale „Egeria“ wurde erstmals 1764 in Wien zur Feier der Krönung von Kaiser Joseph II. aufgeführt. Nach der Wiener Vorstellung kursierten der Text und die Partitur in Europa, insbesondere in Italien. Libretti wie das 1764 in Florenz gedruckte und hier präsentierte Exemplar bezeugen den Wunsch nach Huldigung und weiteren Darbietungen der Oper nach der Wiener Uraufführung.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Nymphe Egeria. Die Götter (Mars, Apollo, Merkur und Venus), die in der Komposition erscheinen, begeben sich zu Egerias Quelle in der Nähe von Rom, um sie um Rat zu bitten und ihren Streit beizulegen, wer unter den Menschen denn nun geeignet sei, das vollkommene Glück auf Erden zu bewahren und die Kunst des Friedens harmonisch mit der Kunst des Krieges zu vereinen. Ihm wollen die Götter die Krone verleihen. Es handelt sich jedoch um eine schwierige Entscheidung, denn der Erwählte muss sowohl imstande sein, die Anhänger des Mars in die Schlacht zu führen, als auch muss er sich den Künsten des Friedens widmen. Die Person Josephs II. entspricht offenbar diesen Anforderungen. Nun beschreiben die Protagonisten der Kantate seine königlichen Tugenden in musikalischen Dialogen und preisen seine militärischen Fähigkeiten (Mars: „Inmitten von Kriegswirren geboren“), die Bestandteil seiner Erziehung sind. Hinzu kommen die Tugenden der Pietas (so hebt insbesondere Apollo hervor, dass sich Joseph II. durch Gnade, Gerechtigkeit, Vernunft und die Fähigkeit, den Zorn zu bändigen, auszeichne) sowie die Liebe zu den Künsten und zur Natur (Merkur: „Io l'ammirai bagnando d'erudito sudor le dotte carte“ / Ich bewunderte ihn, wie er mit belesenem Schweiß die gelehrten Schriften benetzte). Egeria besiegelt die Wahl Josephs II. Der Kaiser, „Romanorum Imperator semper Augustus“, wird dem antik-römischen Mythos der Egeria entsprechend als neuer Numa Pompilius vorgestellt, der aus der Quelle der Egeria Inspiration und Reinheit schöpft und der allein fähig ist, den so mühsam errungenen Frieden in Europa zu wahren.
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[Ordnungsvorstellungen]
Die Nymphe Egeria, eine Figur der römischen Mythologie, gibt der Festa teatrale ihren Titel, die anlässlich der Kaiserkrönung Josephs II. 1764 in Wien uraufgeführt wurde. Der Text und die Partitur von Egeria fanden weite Verbreitung in Europa, insbesondere in Italien, wo das Werk in verschiedenen Städten, darunter Florenz und Neapel, aufgenommen wurde. Hier sehen wir das Frontispiz des ebenfalls 1764 in Florenz gedruckten Librettos.
Die Quelle der Nymphe Egeria versprach seit der Römerzeit Inspiration und Läuterung. Im römischen Mythos ist Egeria die Frau und Ratgeberin von König Numa Pompilius, dessen wegen der weisen Regierung und des Friedens gedacht wird, die dank Egerias Eingebung sein Reich auszeichneten. Die Quelle soll aus den Tränen, die Egeria beim Tod ihres Gatten vergoss, entsprungen sein. An den Mythos anknüpfend, begeben sich die Götter, die in der Festa teatrale auftreten, zur Quelle der Egeria in der Nähe von Rom. Sie wollen die Nymphe um Inspiration und Hilfe bitten, um denjenigen auszuwählen, der wie ein neuer Numa, imstande sei, auf der Erde wahres Glück herzustellen, vor dem Hintergrund des unter großen Mühen in Europa errungenen Friedens.
Aus der Antwort der Egeria geht hervor, dass nur Joseph II. als neuer ‘König der Römer’ in Frage kommt, da er die Kunst des Krieges und die Kunst des Friedens harmonisch zu vereinen weiß und der Erde vollkommenes Glück schenken kann. Der Text besagt: ‘Non vanterà la Terra felici abitatori | se all’ombra degli allori non germoglian gli ulivi’ (Die Erde wird sich keiner glücklichen Bewohner erfreuen | wenn im Schatten des Lorbeers nicht Olivenbäume sprießen). Besonders im mittleren Abschnitt der Komposition werden Aspekte und Tugenden herausgestellt, die mit dem öffentlichen Glück verbunden sind, die Vereinigung von Entschlossenheit, Stärke und Größe mit Gnade, Frieden und Gerechtigkeit: Mit diesen königlichen Tugenden kann auf der Erde eine gesetzmäßige Ordnung entstehen, die den schönen Künsten, dem Wachstum der Menschheit (‘sostegno di stirpe umana’), dem Gedeihen der Natur und der Landwirtschaft (‘pacifici aratri’, ‘germogli della campagna’), dem Handwerk, dem Handel, der Arbeit und der süßen Muße des Friedens (‘molli ozij di pace') eine Heimat gibt.
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