Georg Friedrich Händels Londoner Kollege William Croft (1678–1727) war Komponist der Chapel Royal und Organist von Westminster Abbey in London. Heute ist er fast vergessen, obwohl er wunderbare Musik geschaffen hat. In seiner „Ode for the Peace of Utrecht“ komponiert er den Frieden so, wie er musikalisch sehr häufig dargestellt wird, nämlich als Kontrast zum Kanonendonner des Kriegs.
Laut Vorwort der Partitur wird das Stück 1713 in Oxford im Theater aufgeführt als vorbereitende Übung für Crofts Doktorexamen: „Performed in the Sheldonian Theatre at Oxford on Monday July the 13.th 1713.“ Auch diese Ode zeigt die vielfältigen Aufführungskontexte von Friedenskompositionen und kulminiert im Herrscherlob an die britische Königin Anne Stuart („O Mighty ANNA“).
Der Krieg wird in Crofts Ode – wie in der Zeit häufig – von einer Bassstimme gesungen, das Stück selbst steht in D-Dur, der Tonart der „kriegerischen“ Trompeten. Dazu kontrastierend wird der Frieden auf ebenfalls typische Weise mit Oboen und Violinen in F-Dur und im ¾ Takt vorgestellt.
SEH