In diesem Band fasst der Herausgeber, Diakon Gotthelf Köhler (1732-1801) aus Luckau in der Niederlausitz, fünf Predigten und Reden zusammen, die aus Anlass des Friedensschlusses von Hubertusburg in Luckau von ihm und von Hauptpastor Daniel Jeremias Lichtemann gehalten wurden. Dabei erscheint die Veröffentlichung ein wenig als „Mogelpackung“, denn nur die zweite Predigt und die an dritter Stelle stehende, eher weltliche Schlussrede haben einen direkten und deutlichen Bezug zu den Friedensfeiern, hingegen sind die Predigten eins, vier und fünf Sonn- oder Feiertagspredigten mit nur geringen Bezügen zum Friedensschluss.
Am Beginn des Vorberichts, der detailliert über den Ablauf der Feierlichkeiten in Luckau unterrichtet, scheint etwas von dem Motiv für die Veröffentlichung auf: Köhler erklärt, ein Denkmal der Dankbarkeit für die göttliche Gabe des Friedens errichten zu wollen, und fährt fort: „Diese meine Absicht ist also schon erreichet, wenn auch dieselben [sc. Predigten] von niemand anders, als von denen, die mit mir in einem kleine Bezircke wohnen, gelesen zu werden gewürdiget werden sollten, wenn auch nur die unter uns, oder auch nur einigen von denenselben, die noch erwecket werden müssen, zu einer recht hertzlichen Liebe und danckbaren Treue gegen diesen unsern Friedefürsten [Christus] auch nur einigermassen dadurch entflammt werden, Unter diesem hertzlichen Wunsche, einen solchen Segen zu sehen, überliefere ich sie auch besonders denselben, da das übele Wetter und andere besondere Umstände sehr viele, ja ich muß sagen die meisten verhinderte, dem Vortrage dieser heiligen Redene beizuwohnen...“ Köhler war offenkundig, und das formuliert er in der fünften Predigt (auf S. 136) auch explizit, mit seiner Zuhörerzahl unzufrieden und wollte seine erbaulichen Predigten auf diese Weise unter dem Rubrum der patriotischen Friedensfeiern noch einem größeren Publikum zugänglich machen.
FB/HPJ