Der in Rom tätige Bildhauer Alexander Trippel schuf anlässlich des Friedens von Teschen ein Stuckrelief. Mit Hilfe Christian von Mechels versuchte er sich damit am Wiener Hof zu etablieren: Er fertigte einen Abguss an und sandte ihn an Maria Theresia. Galt die persönliche Adressierung bereits als Fauxpas,1 fehlte bei der ersten Sendung ein wichtiges Dokument. Trippel hatte nämlich eine Erläuterung der allegorischen Darstellung bei einem Schweizer Malerfreund in Auftrag gegeben, die erst einige Tage danach in Wien eintraf. Trotz der Begeisterung für das Relief erhielt der Bildhauer anstelle des Auftrags für eine Marmoranfertigung lediglich eine Entlohnung.
Im Zentrum reichen sich Joseph II. und Friedrich II. die Hände, während eine Personifikation des Ruhmes ihre Häupter mit Lorbeer krönt. Hinter beiden stehen die Figuren der Kurfürstentümer Bayerns und Sachsens sowie kleine Genien, welche die Förderung der Künste (Bildhauerei, Malerei und Poesie) versinnbildlichen. Links schließt Maria Theresia die Tore des Janustempels, zu deren Füßen eine Personifikation der Zwietracht zu Boden gesunken ist. Auch wenn die Komposition den Fokus auf die beiden Monarchen am Altar lenkt, spricht das Bild mit der Schließung des Janustempels der österreichischen Regentin die friedensstiftende Rolle zu. Damit entspricht die Darstellung den historischen Gegebenheiten, weil der Bayerische Erbfolgekrieg vor allem aufgrund der Vermittlung Maria Theresias ein schnelles Ende fand.
Die Innovation des Werks liegt in der konsequenten Nutzung antiker Vorbilder. Zwar zeigen viele Friedensdarstellungen antike Motive (z.B. den Janustempel), doch sind die kompositorische Anordnung in Form eines Reliefs und die antikisierenden Gewänder und Haartrachten entscheidene Neuerungen, die dem Klassizismus geschuldet sind.
Trippel sandte weitere Abgüsse an die Höfe in Dresden, St. Petersburg und Berlin. Den preußischen König erreichte das Relief etwas später im August 1780, der es Ewald Friedrich von Hertzberg – seinem Gesandten während der Verhandlungen in Hubertusburg 1763 – schenkte. Von diesem Gipsabguss fertigte der Maler Johann Conrad Krüger eine Zeichnung an, die dem Stich zugrunde liegt. Der von Johann Ludwig Stahl 1785 geschaffene Kupferstich könnte anlässlich der Gründung des sogenannten Deutschen Fürstenbundes unter Führung Preußens entstanden sein. Dieser sollte ein Gegengewicht zur Vormachtsstellung der Habsburgmonarchie bilden, die nach dem Frieden von Teschen die Ansprüche auf Bayern zwar aufgegeben hatte, aber weiterhin bestrebt war, dieses Gebiet im Tausch gegen die südlichen Niederlade zu erwerben. Damit hätte Österreich einen entscheidenen territorialen Vorteil gegenüber Preußen erhalten, den es zu verhindern galt.
ALS
Der in Rom tätige Bildhauer Alexander Trippel schuf anlässlich des Friedens von Teschen ein Stuckrelief und versuchte sich damit am Wiener Hof zu etablieren. Obwohl es ihm mit diesem Werk nicht gelang, wurde das Relief schon bald durch den Nürnberger Künstler Johann Ludwig Stahl in Kupfer nachgestochen.
Im Zentrum des Blattes reichen sich Joseph II. und Friedrich II. die Hände, während eine Personifikation des Ruhmes ihre Häupter mit Lorbeer krönt. Hinter beiden stehen die Figuren der Kurfürstentümer Bayerns und Sachsens sowie kleine Genien, welche die Förderung der Künste (Bildhauerei, Malerei und Poesie) versinnbildlichen. Links schließt Maria Theresia die Tore des Janustempels, zu deren Füßen eine Personifikation der Zwietracht zu Boden gesunken ist. Auch wenn die Komposition den Fokus auf die beiden Monarchen am Altar lenkt, spricht das Bild mit der Schließung des Janustempels der österreichischen Regentin die friedensstiftende Rolle zu. Damit entspricht die Darstellung den historischen Gegebenheiten, weil der Bayerische Erbfolgekrieg vor allem aufgrund der Vermittlung Maria Theresias ein schnelles Ende fand.
Die Innovation des Werks liegt in der konsequenten Nutzung antiker Vorbilder. Zwar zeigen viele Friedensdarstellungen antike Motive (z.B. den Janustempel), doch sind die kompositorische Anordnung in Form eines Reliefs und die antikisierenden Gewänder und Haartrachten entscheidene Neuerungen, die dem Klassizismus geschuldet sind.
ALS