Friedensrepräsentationen
Ronnenburgisch Lob- und Danck-Opfer / Welcher Der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit...für den im H. Römischen Reiche gegebenen Frieden, Pon Yd 4966, QK

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Objekt
Objektart
Druck
Titel/Incipit
Ronnenburgisch Lob- und Danck-Opfer / Welcher Der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit...für den im H. Römischen Reiche gegebenen Frieden
Untertitel
Auff Hochlöbliche Anordnung ... Des ... Herrn Friderich Wilhelms Hertzogen zu Sachsen ... Am angestelten Fried- und Danckfeste den 19. Monats-Tag Augusti, und am Tage Sebaldi in der Christlichen Kirchen zu Ronnenburg bey Erklärung des 116. Psalms mit demütigen und danckbaren Hertzen und mit andächtiger Anhörung und hertzlicher Einstimmung/ vieler frommen Christen in der Ampts-Predigt offeriret und gethan worden ...
Titelzusatz
Sampt einer kurtzen Erzehlung Was sich in diesem zwey und dreysig Jährigen Kriege im H. Römischen Reiche / und insonderheit im Meissner Lande / und deroselbigen Nachbarschafft denckwürdiger habe zugetragen.
Inventarnummer/Signatur
Pon Yd 4966, QK
Verwalter
Verwalter (Ort)
Weiteres Exemplar
Inventarnummer dupl.
LP P 8° III, 00019 (03)
Verwalter dupl.
Verwalter (Ort) dupl.
Zusatzinfo Duplikat
Gothaer Exemplar enthält keine Widmungsempfänger
Herstellung
Hersteller
Herstellerrolle
Verfasser
Verlag
Mamitzsch
Herstellungsort
Technik
Typendruck
Beschreibstoff
Papier
Datierung
Datum
1650
Seiten/Blätter GESAMT
84 S.
Inschriften/Stempel
Anbringungsort
Recto
Signatur Beschreibung
Signatur (Typ)
Verlagsadresse
Signatur (Inhalt)
Gedruckt zu Gera/ durch Andream Mamitzsch Im Jahr 1650.
Literatur
Kurztitel
VD17-Nr.
39:110864A
Objekt in Ausstellung
Virtuelle Ausstellung
Präsentationsgruppe
Bearbeitung
Bearbeiter
Henning Jürgens
Bearbeitungsstatus
Freigabe
Bild-URL
http://friedensbilder.gnm.de/sites/default/files/763527_0.jpg
To do:

GND-Verknüpfuung Zeidler einfügen: 

  http://d-nb.info/gnd/128433388

Beschreibung Variante A mit Widmungungsempfänger --> Unter zusatzinfo Duplikat könnte man doch auch einfach sagen, dass dieses Exemplar keinen Widmungsempfänger hat; GND-Verknüpfung Zeidler einfügen; zu den Motiven: Friede von Naumburg, Ausgburger Religionsfriede und Westfälischer Friede sind keine Motive --> muss entweder zu Ereignis oder in Kommentar/Anmerkung, außerdem sind die Motive Gang nach Canossa und Thesenanschlag nicht in der Liste von Hr. Wittke enthalten und was soll Motiv "magdeburger" ? Ist Magdeburger Hochzeit gemeint? Dann ist es aber auch eher ein Ereignis und kein Motiv 

Anmerkung Red: Fehlerhafte Auswahl nach Autokorrektur, korrigiert zu 'Magdeburger Tyrannei'; das ist ein inhatliches Motiv. In die Ereignismaske gehört nur das Ereignis, auf das sich die Predigt bezieht. Die oben genannten Friedensereignisse sind in dem Moment Motive und nicht der historische Hintergrund der Predigt. Motive Gang nach Canossa, Thesenanschlag erst angelegt. Durch die Nachbearbeitung der Predigt sind noch einige Motive hinzugekommen (bereits an Herrn Wittke gemeldet).

Ausstellungstext:

Die dritte Predigt, die der Ronneburger Superintendent Philipp Wernick (1594–1665) nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs hält und drucken lässt, entsteht aus Anlass des obrigkeitlich angeordneten Dankfests nach dem Nürnberger Exekutionstag am 19.08.1650. Wernick spricht demgemäß schon in der Einleitung von einem 32jährigen Krieg, der nun beendet sei. Im Verlauf der Predigt geht er sehr persönlich auf Ereignisse der Vergangenheit ein: Er sei selbst unter brandschatzende Kroaten und plündernde Reiter gefallen, „dass zwischen mir und dem Tod nur ein Schritt lag. ... Wenn ich nun ... nacheinander fragen solte, wo hast Du gesteckt, wohin bist du geflohen ..., auf was weise hat dich dein lieber GOTT erhalten, so würden wir soviel erzelen hören, daß es in einem gantzen Jahr nicht könnte zuende gebracht werden.“

Als Lehre und Anwendung des 116. Psalms, der für den Gedenktag als Predigttext vorgegeben war, formuliert er seine Vorstellung der gesellschaftlichen Ordnung:  „Wir haben zu bedenken bona positiva, wie Gott unser Gebet erhöret, uns geheilet und gesund gemacht und seinen Segen zu uns gewendet habe, daß wir nun sollen in allen dreyen Ständen, in Geist, Welt und Haußstande gesegnet sein, und ein stilles und geruhliches Leben führen. Nun sollen die Städte und Dörfer wieder gebauet werden, ... und sol das Feldt wieder angebauet und die Viehzucht vermehret und der Nahme Christi herrlichen in H. Römischen Reiche geprediget werden.“ Gemäß der Drei-Stände-Lehre, die der Nachkriegsordnung selbstverständlich weiterhin zugrunde liegen soll, folgt ein Appell an die Vertreter dieser Stände: eine Ermahnung zur Freude an Lehrer und Prediger, weil sie nun wieder in Frieden lehren und predigen können, an Regenten hohen und niedrigen Stands, dass Friede in ihren Palästen sei und sie ungehindert Gericht und Gerechtigkeit ausüben, gute Ordnung halten und die Frommen schützen können, und an die aus dem Hausstand, Herren, Frauen und Kinder, dass sie ihre Berufe sicher ausüben und ihr Handwerk unbehindert betreiben können, im Lande bleiben und sich redlich mehren können. „In Summa es sey frölich alles, was in Deutschland webert und lebet, der Himmel freue sich, die Erde sei frölich.“ Andererseits ist der Prediger nicht optimistisch: „Wenn ich ... einen Blick tue in die zukünftige Welt, sehe ich ..., wie die gottlose Welt des lieben Friedens wird schändlich mißbrauchen mit Verachtung göttliches Worts und seiner Diener, mit greulichen Fluchen und Schweren, Geitzen, Fressen und Saufen, Hurerei und Hofahrt, Zancken und Streiten. ... Aber irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten.“ Die drei Stände sollen deshalb „mit einem christlichen gottseligen Leben den Anfang machen, nach den heiligen zehn Geboten ihr Leben anstellen und also ihren Zuhörern und ihren Unterthanen, Kinder und Gesinde mit löblichen und guten Exempeln fürleuchten.“ 

An die Predigt schließt sich eine Erzählung der Ereignisse an, die Ronneburg und seine Nachbargebiete in den Kriegszeiten erlebt haben. So wie die Predigt das kollektive Erleben des Kriegs thematisiert, so bietet der Druck eine Art Ortschronik.

HPJ