GND-Verknüpfuung Zeidler einfügen:
http://d-nb.info/gnd/128433388 |
Beschreibung Variante A mit Widmungungsempfänger --> Unter zusatzinfo Duplikat könnte man doch auch einfach sagen, dass dieses Exemplar keinen Widmungsempfänger hat; GND-Verknüpfung Zeidler einfügen; zu den Motiven: Friede von Naumburg, Ausgburger Religionsfriede und Westfälischer Friede sind keine Motive --> muss entweder zu Ereignis oder in Kommentar/Anmerkung, außerdem sind die Motive Gang nach Canossa und Thesenanschlag nicht in der Liste von Hr. Wittke enthalten und was soll Motiv "magdeburger" ? Ist Magdeburger Hochzeit gemeint? Dann ist es aber auch eher ein Ereignis und kein Motiv
Anmerkung Red: Fehlerhafte Auswahl nach Autokorrektur, korrigiert zu 'Magdeburger Tyrannei'; das ist ein inhatliches Motiv. In die Ereignismaske gehört nur das Ereignis, auf das sich die Predigt bezieht. Die oben genannten Friedensereignisse sind in dem Moment Motive und nicht der historische Hintergrund der Predigt. Motive Gang nach Canossa, Thesenanschlag erst angelegt. Durch die Nachbearbeitung der Predigt sind noch einige Motive hinzugekommen (bereits an Herrn Wittke gemeldet).
Die dritte Predigt, die der Ronneburger Superintendent Philipp Wernick (1594–1665) nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs hält und drucken lässt, entsteht aus Anlass des obrigkeitlich angeordneten Dankfests nach dem Nürnberger Exekutionstag am 19.08.1650. Wernick spricht demgemäß schon in der Einleitung von einem 32jährigen Krieg, der nun beendet sei. Im Verlauf der Predigt geht er sehr persönlich auf Ereignisse der Vergangenheit ein: Er sei selbst unter brandschatzende Kroaten und plündernde Reiter gefallen, „dass zwischen mir und dem Tod nur ein Schritt lag. ... Wenn ich nun ... nacheinander fragen solte, wo hast Du gesteckt, wohin bist du geflohen ..., auf was weise hat dich dein lieber GOTT erhalten, so würden wir soviel erzelen hören, daß es in einem gantzen Jahr nicht könnte zuende gebracht werden.“
Als Lehre und Anwendung des 116. Psalms, der für den Gedenktag als Predigttext vorgegeben war, formuliert er seine Vorstellung der gesellschaftlichen Ordnung: „Wir haben zu bedenken bona positiva, wie Gott unser Gebet erhöret, uns geheilet und gesund gemacht und seinen Segen zu uns gewendet habe, daß wir nun sollen in allen dreyen Ständen, in Geist, Welt und Haußstande gesegnet sein, und ein stilles und geruhliches Leben führen. Nun sollen die Städte und Dörfer wieder gebauet werden, ... und sol das Feldt wieder angebauet und die Viehzucht vermehret und der Nahme Christi herrlichen in H. Römischen Reiche geprediget werden.“ Gemäß der Drei-Stände-Lehre, die der Nachkriegsordnung selbstverständlich weiterhin zugrunde liegen soll, folgt ein Appell an die Vertreter dieser Stände: eine Ermahnung zur Freude an Lehrer und Prediger, weil sie nun wieder in Frieden lehren und predigen können, an Regenten hohen und niedrigen Stands, dass Friede in ihren Palästen sei und sie ungehindert Gericht und Gerechtigkeit ausüben, gute Ordnung halten und die Frommen schützen können, und an die aus dem Hausstand, Herren, Frauen und Kinder, dass sie ihre Berufe sicher ausüben und ihr Handwerk unbehindert betreiben können, im Lande bleiben und sich redlich mehren können. „In Summa es sey frölich alles, was in Deutschland webert und lebet, der Himmel freue sich, die Erde sei frölich.“ Andererseits ist der Prediger nicht optimistisch: „Wenn ich ... einen Blick tue in die zukünftige Welt, sehe ich ..., wie die gottlose Welt des lieben Friedens wird schändlich mißbrauchen mit Verachtung göttliches Worts und seiner Diener, mit greulichen Fluchen und Schweren, Geitzen, Fressen und Saufen, Hurerei und Hofahrt, Zancken und Streiten. ... Aber irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten.“ Die drei Stände sollen deshalb „mit einem christlichen gottseligen Leben den Anfang machen, nach den heiligen zehn Geboten ihr Leben anstellen und also ihren Zuhörern und ihren Unterthanen, Kinder und Gesinde mit löblichen und guten Exempeln fürleuchten.“
An die Predigt schließt sich eine Erzählung der Ereignisse an, die Ronneburg und seine Nachbargebiete in den Kriegszeiten erlebt haben. So wie die Predigt das kollektive Erleben des Kriegs thematisiert, so bietet der Druck eine Art Ortschronik.
HPJ