Friedensrepräsentationen
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Der geschlossene Janustempel repräsentierte im antiken Rom die Friedenszeit. Kaiser Augustus rühmte sich, er habe in seiner Regierungszeit dreimal die Tore schließen können. Auf der Medaille von Regnier Arondeaux schließen sie die Gesandten des Friedenskongress von Rijkswijk. Die Motive Altar und Schweineopfer knüpfen eng an die römische Religionspraxis an: ’Durch die Darbringung des Sauopfers besiegelten sie ihre Friedensverträge‘ (nach Manegold 2012). Damit spricht die Umschrift ein bei Livius geschildertes Ritual an (Liv 1, 24, 7–9): zwei Vertragspartner mussten nach Verlesung der Texte ein Sauopfer darbringen, um ihre gegenseitige Treue zu bekunden. Das Opfermotiv und die gleiche Umschrift zeigt bereits ein Dordrechter Rechenpfennig auf das Dreierbündnis zwischen England, Frankreich und den Niederlanden aus dem Jahr 1596.1

Auf der Rückseite ist eine Ansicht des Konferenzschauplatzes Huis ter Nieuburch mit den Wappen der Friedensdelegationen zu sehen. Die Umschrift kennzeichnet den Bau zugleich als Residenz des Statthalters Wilhelm III., in dessen Auftrag Arondeaux die Medaille fertigte. Die gewählte Ansicht dürfte der Medailleur einer druckgraphischen Vorlage entlehnt haben, die die Anreise der Gesandten zeigt. Zudem drückt die Vogelperspektive die positiven Folgen des Friedens aus, indem die gepflegte Gartenanlage in eine fruchtbare Landschaft eingebettet ist.2

ALS

  • 1. Dugniolle 1876–1880, Bd. III, S. 137, Nr. 3400. Online einzusehen unter folgendem Link
  • 2. Siehe hierzu Völkel 2001, S. 252–254.