Friedensrepräsentationen
Das durch den herrlichen Frieden berühmt gewordene Schloß Hubertsburg

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Inhalt
Art
Text
Titel
Das durch den herrlichen Frieden berühmt gewordene Schloß Hubertsburg
Inv.nr./Signatur zugehöriges Objekt
Gattung
Gedicht
Sprache
Deutsch
Herstellung
Hersteller
Herstellername
Herstellerrolle
Verfasser
Datierung
Datum
1763
Widmung
Widmungsschreiber
Widmungsempfänger (Institution)
Senat der Stadt Memmingen
Darstellung
Anmerkungen:

(Verweise auf Augsburger Religionsfrieden und Frieden von Dresden)

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Neptunus und Musen

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Gleichgewichtsidee in Europa angesprochen

Exzerpt:

„Und Friedrichs grosses Fürsten-Haupt,

Das über allen Neid erhoben,

Durch ganz Erstaunungswürdge Proben

Mit ewgen Lorbern ist umlaubt!“

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Friedrich dargestellt als der Sieger, der mit dem Lorbeerkranz gekrönt ist

 

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Die Huldigung geht weiter, indem seine Rolle als Landesvater, Fürst UND General betont wird, denn immerhin war es nicht üblich, dass die Landesherren persönlich an den Kampfhandlungen teilnahmen, meist wurden die Feldzüge aus der Ferne dirigiert 

 

Huldigung Friedrichs II. à Friedrich hat „ohne Ruh und Rast“ seine Aufgaben durchgeführt

„Warum? hat aller Prinzen Macht,

Der Staaten mächtiges Gesetze,

Der stolzen Ruhe güldne Schätze

Nicht ehender zu Stand gebracht?“                    

→ Anklage politische Strategien der Landesherren, dass Krieg so lange gedauert hat; im Vorwurf wird der Frieden mit Ruhe beschrieben, die güldenen Schätze sind die Assoziationen 

Alle Strophen beginnen mit einem „Warum?“ à dadurch entsteht ein vorwurfsvoller Ton, die Fragen beziehen sich auf das Kriegsgeschehen (Opfer, Dauer, mediale Darstellung?) 

 

Gott lenkt die Geschehnisse auf der Erde: „Sieges Glück und Krieges Plagen“ werden von ihn (vor-)bestimmt

Bezug zu vergangenen Friedensschlüssen bzw anderen politisch relevanten Ereignissen eingebunden in Strophe, die darauf abzielt Hubertusburg als Verhandlungsort einzuführen:

„Nicht Augspurgs prächtige Gebäude“ von denen jeder spricht = Augsburger Religionsfrieden

„Nicht Dresdens herrliche Paläste“ à Frieden von Dresden

„Nicht Regensburg, auch nicht Berlin“ à Reichstag?, Frieden von Berlin

„Nicht Magdeburg“à ??? {warum Magdeburg?}

„Auch nicht das weltberühmte Wien“ à Sitz des Kaisers

„hold[e] FriedensSonne“

„Von hier aus [Hubertusburg] muß Mercurius

Die Botschaft von so großen Dingen

Auch wieder durch Europa bringen!“

Verkündigung der Friedensnachricht in ganz Europa implizie

 

Auflistung der Schlachten und Belagerungen (Prag, Breslau, Lißa, Roßbach, Hochkirch, Zorndorf, Torgau) und der Kriegsteilnehmer (Österreich, Preußen, England, Spanien) à vermeintliche Unfähigkeit Frieden zu schließen angeprangert bzw. führten die Schlachten nicht zu einem Endergebnisrt, dass Konfliktbeteiligte auch in ganz Europa zu suchen sind, sprich der Krieg konzentriert sich nicht allein auf das Reich (à Weltkrieg) 

Beschreibung Hubertusburg (Jagdschloss, gehört den Fürsten des Hauses Sachsens, eher unbekannt und unbedeutend bis dato); durch den Friedensschluss wird es jedoch für die Nachwelt von großer Bedeutung sein

Gleichgewichtsidee:

„So lange man von Oestreichs Kriegen

Und von Europens Gleichgewicht;


Von Friedrichs nie erhörten Siegen

Und Frankreichs grossen Louis spricht:

[…]

So lang wird man mit vielem Ruhm

Vom Hubertburg bey Leipzig sagen!“

 

Der Verfasser ruft die Künstler dazu auf, Hubertusburg in ihren Arbeiten zu behandeln und so den Ruhm und Verdienst (einer Räumlichkeit!) noch Generationen zu erhalten à Selbstverständnis der Dichtung als Erinnerungsort (S.10)

Verhandlungen von Friedrich und „viel großen Männern“ persönlich auf Hubertusburg durchgeführt 

Die Verhandlungen auf Hubertusburg werden vom Verfasser mit einer parallel stattfindenden Versammlung der antiken Götter beschrieben, wobei Jupiter den Göttern vorstand. Jeder Gott ist einem Landesherrn zugewiesen:

Jupiter = Franz I.

Apollo = Friedrich II.

Neptun = Georg III.

 

Mars = Adolf Friedrich von Schweden „erhabner Prinz! im kalt- und fernen Norden“ S.(11f)