Friedensrepräsentationen
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Die frühneuzeitliche Weltauffassung ist geprägt durch unterschiedliche Ordnungssysteme. Die Vorstellung einer in Stände gegliederten Gesellschaft ist unterteilt in eine göttliche und weltliche Sphäre. Auch die Friedensrepräsentationen beziehen sich auf diese Ordnungsvorstellungen. Gedichten und Predigten bekräftigen die Gliederung in drei Stände (Adel, Geistliche, Bürger/Bauern), symbolische Darstellungen geben die ständischen Strukturen wieder. Sie bilden oft zwei Vorstellungsbereiche ab, in denen Frieden stattfindet: Herrschaftskonzepte und Tugendallegorien. Auch genauere Beschreibungen der Friedensverträge lassen sich unter den künstlerischen Veröffentlichungen zu Friedensschlüssen ausmachen. Sie spielen indirekt auf die zunehmende Politik des Gleichgewichts innerhalb der europäischen Mächte und politische Neuordnungen Europas an. Doch auch die Wiederherstellung der Binnenordnung gilt als Zeichen und Garant für den Frieden. Eine intakte Ständeordnung stärkt das Reich nach außen, denn der Friede tritt immer zusammen mit Eintracht auf. Das antike Ideal der Concordia drückt den Wunsch nach einer Überwindung der konfessionellen, politischen und regionalen Unterschiede aus: Die Einheit innerhalb des Reichs ist notwendig, um sich gegen äußere Feinde zur Wehr zur setzen. Damit sind im christlich geprägten Europa der Frühen Neuzeit vor allem die Osmanen als Andersgläubige oder Nichtgläubige gemeint. Die idealisierte Weltordnung impliziert das Zurückdrängen der Feinde aus den europäischen Ländern und die Dominanz des Christentums im westlichen Teil der Welt.

Die Ordnungsvorstellungen erstrecken sich auch auf die Strukturen des alltäglichen Lebens. Damit Handel und Landwirtschaft aufblühen können, müssen Sicherheit und intakte Rechtsprechung garantiert sein. Deshalb werden auch diese beiden Zustände kontinuierlich mit Frieden assoziiert. Erst die vollständige Überwindung des Krieges mit all seinen Folgen und die Wiederherstellung der Ordnung des Alltags vollenden den Frieden. Im 18. Jahrhundert verbinden Konzepte der Frühaufklärung die Idee des „öffentlichen Glücks“ mit den Darstellungen des Friedens.

 

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