Friedensrepräsentationen
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Unter dem hebräischen Gottesnamen steht Pax mit Palmzweig und Segensgestus auf zerbrochenen Waffen, zu ihren Füßen windet sich ein unbewaffneter nackter Krieger. Die Strahlen verweisen auf den göttlichen Beistand, durch den der Friede wieder möglich wird: "GOTT LOB DER UNS SO GÜTIG LIEBT; DEM KRIEGE WEHRT UND FRIEDEn GIBT". Auf der Rückseite der Medaille küssen sich Güte und Treue. Die zwei Turteltauben stehen bei Joachim Camerarius' Symbolorum & Emblematum...Ex Volatilibus Et Insectis... für eine treue Verbindung. Am Boden liegt der besiegte Neid mit Schlangenhaar, der sein eigenes Herz verspeist. 

Durch die auf der Medaille angegeben Jahreszahl 1650 kommen verschiedene Entstehungskontexte in Frage. Für das Dank- und Friedensfest in Sachsen am 22. Juli 1650 ist eine Medaille überliefert, deren Rückseite mit dem Vorderseitenstempel des vorliegenden Exemplars geprägt wurde. Gerd Dethlefs schlug vor, sie nach Hamburg zu verorten, wo Dadler sich seit dem Friedensjahr aufhielt. Möglich wäre auch der Friedensexekutionstag in Nürnberg, der 1650 endete. In dem von kaiserlicher Seite veranstalteten Feuerwerk spielte Ps 85,11 eine wichtige Rolle. In einem dabei aufgeführten Schaustück führte die Personifikation des Friedens einen Kampf gegen das 'Castel des Unfriedens', dessen Bewacherin die ihr eigenes Herz verzehrende Discordia war. Für das Feuerwerk siehe HB 907, Kapsel 1220.

ALS