Friedensrepräsentationen
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Der Avers zeigt den Kuss von Gerechtigkeit und Frieden (Psalm 85,11). Pax präsentiert mit Merkurstab, Palm- und Olivenzweig sowie Blumen und Kornähren tradierte Symbole für die 'Segnungen des Friedens'. Mit intimer Vertrautheit küsst sie die sternenbekrönte Iustitia, die ein Schwert mit sich führt, welches von einem flatternden Friedensband umwunden ist.

Auf dem Revers sind es Pax und Providentia, die sich, beschienen von göttlichen Strahlen vor der Danziger Stadtsilhouette, die Hände reichen. Die Personifikation der Vorhersehung trägt neben einem Sternendiadem auch ein Sonnenzepter und wird damit zur allsehenden Lichtgestalt, die den göttlichen Frieden verkündet.

Da die Medaille undatiert ist, lässt sich ihr genauer Anlass nicht bestimmen. Der Vorderseitenstempel, hergestellt in Zusammenarbeit mit Johann Höhn, weist nach Danzig, wo Dadler seit 1642 ansässig war. Im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde St. Nicolai in Lemgo befindet sich eine silberne Abendmahlskanne (um 1670), in deren Deckel eine stempelgleiche Medaille integriert ist. Sofern die Kanne anlässlich des Friedens von Oliva gestiftet wurde, gab Höhn als Münzmeister der Stadt Danzig eine Medaille mit gleichem Prägestempel auf den Vertrag von 1660 heraus, aber ohne Dadlers Sigantur.1

ALS

  • 1. BKD Lemgo, S. 232, Nr. 34. Für die Nachprägungen von Höhn auf den Frieden von Oliva siehe Ausst. Kat. Münster 1988a, S. 128–129, Kat.-Nr. 110.