Friedensrepräsentationen
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Auf der Vorderseite der Medaille ringen Pax und Bellona, die einen aufwendig verzierten Harschisch und Helm mit Straußenfedern trägt. "Es sind im Kampf mit unsicherem Ausgang der Friede und der Krieg. Der Friede, so ist es Europas Wunsch, trage die frohen Siegeszeichen!"1 Von links reicht eine Hand den Erdball mit den 'Siegeszeichen', bestehend aus Merkurstab, Oliven- und Palmzweig. Gegenüber ruhen eine Lanze und ein Schild mit Gorgoneion – Attribut der Minerva – am Olivenbaum.2

Sebastian Dadler präsentiert den gewünschten Ausgang des Kampfes auf der Rückseite der Medaille, auf der Pax die 'Siegeszeichen' in den Händen hält. Sie steht auf der besiegten Bellona, die zwischen Waffen und Fahnen geschlagen am Boden liegt. Von hinten nähern sich Themis und Copia, die ihren Blick in Richtung Himmel wenden. Themis vereint in der römischen Mythologie sowohl die Überwachung göttlicher als auch irdischer Macht und besitzt die Gabe der Weissagung. Copia hingegen steht nicht alleine für Überfluss und Reichtum. Horaz schildert, dass ihr Füllhorn (lat. cornucopia(e), also das Horn der Copia) Glücksgüter enthalte, die für die Segnungen des Friedens in augusteischer Zeit verantwortlich seien. Somit griff Dadler nicht auf die gängigen Personifikationen Iustitia und Abundantia zurück, sondern wählte mythologische Figuren, die Bild und Text zu einer Einheit verschmelzen lassen. 

Durch Abundantia und die Motive der aufblühenden Landwirtschaft und Natur verweist der Medailleur auf die Segnungen des Friedens. 1644 waren die Vorbereitungen für den Kongress in Münster und Osnbrück bereits in vollem Gange. Dadler ließ die gleiche Medaille nach Vertragsabschluss erneut mit den eingepunzten Jahreszahlen 1648 und 1649 vertreiben.

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