Friedensrepräsentationen
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Der Begriff Herold stammt ursprünglich aus dem militärischen Bereich. Im Mittelalter hatte der Herold bei Turnieren die Aufsicht über den Hergang und die Teilnehmer. Im Zuge dessen galt er als ausgezeichneter Wappenkenner. Darüber hinaus war er für die Vergabe und Prüfung von Wappen zuständig. In der Frühen Neuzeit entwickelte sich seine Aufgabe zu einem kaiserlichen oder herrschaftlichen Amt, wobei der Fokus auf der Aufgabe als Ausrufer und Nachrichtenüberbringer lag. Im Krieg wurde der Herold eingesetzt, um auswärtige Potentaten oder den Gegner über Verhandlungen oder andere Ereignisse (z.B. Friedensschlüsse) zu unterrichten. Aus diesem Grund genoss er gewisse Neutralität, die ihm das gefahrenlose Überbringen von Botschaften ermöglichte. Der Herold wird als vornehme Person beschrieben. 1 Ähnlich des Postreiters bedient sich der Begriff des Friedensherold der Aufgabe der Nachrichtenvermittlung und öffentlichen Bekanntgabe des Friedens. Die Figur findet sich in den Friedensdichtungen immer wieder, wobei dabei direkt auf die Verkündigung bzw. die Ausrufungssituation des kürzlich geschlossenen Friedens Bezug genommen wird. Der Herold hatte, so Faulstein, vermutlich eine wichtige Rolle in der bürgerlichen Medienkultur der Frühen Neuzeit. Es galt als Sprachrohr der Orbigkeit.2

  • 1. Vgl. Zedler, Bd.12.
  • 2. Faulstich 2002, S.41ff