Friedensrepräsentationen
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Zwei Frauengestalten symbolisieren auf der Vorderseite der Medaille die gegnerischen Parteien des Ersten Niederländischen Seekrieges, den der Friede von Westminster 1654 beendete. Im Schoß der linken Figur ruht die Harfe, das heraldische Symbol Irlands. Zu Füßen der rechten Gestalt liegt, stellvertretend für die sieben unabhängigen Provinzen der nördlichen Niederlande, der Löwe. Beide halten als Zeichen des Friedens den Freiheitshut in die Höhe. Die Umschrift lautet: ”In geeinter Gesinnung soll die frühere Bitterkeit fern sein, damit die errungenen Freiheitshüte nicht sofort im Blut verloren gehen“.1 Die Datumsangabe im Abschnitt gibt oben die julianische, unten die Zählung nach gregorianischem Kalender an.

Die Wappensymbole Harfe und Löwe erscheinen auch auf der Rückseite der Medaille in den Heckflaggen zweier Kriegsschiffe. Ihre Befehlshaber reichen sich zum Zeichen des Friedens die Hände. Die Umschrift deutet das neue Bündnis als Möglichkeit für ein erneutes Aufblühen des Seehandels.

Die detaillierte Wiedergabe der Schiffe mit figuralen Heckspiegeln in Schrägansicht und die in kleinen Wellen schlagende See sind Merkmale der holländischen Marinemalerei des 17. Jahrhunderts.2 Diese war Dadler  sicherlich durch ihre druckgraphische Verbreitung bekannt, zumal er seit seiner Zeit in Danzig (ab 1635) Aufträge aus den Niederlanden erhielt. 

ALS

  • 1. Übersetzung aus Maué 2008, S. 120, Nr. 81.
  • 2. vgl. Ausst. Kat. Minneapolis 1990 etwa die 'Viertageschlacht' von Abraham Storck S. 146–148, Kat.-Nr. 29 oder die Schlacht von Terheide von Jan Abrahamsz. Beerstraten, S. 98–99, Kat.-Nr. 8.