Friedensrepräsentationen
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Die Medaille entstand zum einhundertjährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens. Auf der Vorderseite werden die Segnungen des Friedens thematisiert: Ackerfrüchte wie Mohn und Roggen sowie der Merkurstab symbolisieren die blühende Landwirtschaft und den Handel. Die Miniaturbüsten von Sol und Luna in der Umschrift betten die Darstellung in eine kosmologisches System ein. Hermann Maué identifizierte das gefiederte Tier am oberen Rand als ein Emblem aus dem dritten Band von Camerarius' "Symbolorum & Emblematum" (1672). Das Motto "Dominus providebit", welches auf die fürstliche Fürsorge verweist,1 zeigt einen Adler auf einer Weltkugel. 

Von den drei allegorischen Figuren auf der Rückseite ist keine eindeutig zu identifizieren. Die beiden stehenden weiblichen Figuren tragen Füllhörner als Zeichen der Blüte des Landes. Lediglich der Freiheitshut am Boden verweist auf Libertas, die auch in der Umschrift genannt wird: 'Durch Gesetze und heilige Handlungen ist die Freiheit wieder hergestellt'.2 Ob es sich bei der Figur in Rüstung um Mars oder Bellona handelt, lässt sich nicht eindeutig festlegen. Gegen eine Interpretation als Germania spricht sowohl die fehlende Symbolik auf dem Schild als auch das Ausbleiben ihrer Namensnennung in der Umschrift. 

ALS

 

  • 1. Die Übersetzung des Epigramms nach Henkel / Schöne 1967, Sp. 760 lautet: "Vorsorge zu treffen gleichermaßen für Zeiten eines heiteren und eines traurigen Geschicks, ist vor allem die Tugend, die einen Herrscher ziert."
  • 2. Übersetzung nach Maué / Fischer 2014, S. 227, Kat.-Nr. 247.