Friedensrepräsentationen
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Opitz´Trostgedicht gilt als das größte politische Lehrgedicht des 17. Jahrhunderts und stellt eine "wahrhaft nationale Dichtung"1 dar. Geschrieben wurde es zwischen 1620 und 1621 in Jütland, wohin Opitz vor dem Krieg flüchten musste. Veröffentlicht wurde das Versepos aus politischen Umständen erst 1633. Das Werk ist eingeteilt in vier Bücher, die jeweils mit einer kurzen Inhaltsangabe beginnen. Diese Gliederung entspricht Vergils Georgica. Es wird deutlich, dass Opitz der reformierten Bewegung angehörte. Das im Alexandriner gefertigte Gedicht ruft zur religiösen Toleranz sowie gleichzeitig zum Festhalten an der protestantisch-calvinistischen Sache auf, indem es die Deutschen kollektiv anspricht.  Auch wenn der Text insgesamt keine namentliche Nennung von politischen Akteuren aufzeigt, so lassen sich doch Hinweise finden, die den spanischen König als einen „ein staatlich verordnetes Bekenntnis erzwingenden Tyrannen ins Visier"2 nehmen.

Die Widmung an Ulrich von Dänemark liegt begründet in seiner Rolle für Schlesien. Die Stadt Breslau und die Piastenherzöge suchten nach der Schlacht von Lützen Schutz vor einer kaiserlicher Gegenoffensive bei Brandenburg, Sachsen und Schweden.Ulrich von Holstein war zu der Zeit Kommandeur einer sächsischen Regiments. Opitz, seit 1633 im Dienst der Piastenherzöge, verhandelte mit den protestantischen Befehlshabern.

Garber 1984, S.116-163. – Aurnhammer 2008. – van Ingen 1998, S.347-364. – Adam 1988, S.145.

  • 1. van Ingen 1998, S.355.
  • 2. Garber 2007, S.37.