Friedensrepräsentationen
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Die Vorderseite des Portugalösers zeigt Hammonia, die Stadtpersonifikation der Hansestadt, wie sie einen Friedensaltar bekniet. Der Darstellungstradition entsprechend trägt sie eine Stadtkrone, während das Wappen Hamburgs an den massiven Steinaltar gelehnt ist. Die rauchende Opferschale darauf brennt für den Gott des Friedens, der das Dankfest Germaniens ermöglicht hat. Gemeint ist damit der Tag des 15. Mai (1763) an dem die Stadt Hamburg ein frommes Bußfest in Anlehnung an den Frieden von Paris und Hubertusburg beging. 

Der Revers kündigt die Rückkehr des Augusteischen Zeitalters an. Kaiser Augustus rühmte sich damit, die Tore des Janustempels dreimal innerhalb seiner Regierungszeit geschlossen zu haben, eine symbolkräftige Geste, die nur ergriffen wurde, wenn die Grenzen des gesamten Reiches befriedet waren. In Analogie zu der dies proklamierenden Umschrift zeigt das Münzbild einen geschlossenen Janustempel korinthischer Säulenordnung mit schlichtem Architrav und gesprengtem Giebel, in dessen zentraler Aussparung sich eine Büste des zweigesichtigen Gottes erhebt.

Der Abschnitt gibt das Jahr 1763 und die beiden Daten des 10. und 15. Februars an, womit der Bezug zu den Friedensverträgen von Paris1 und Hubertusburg hergestellt wird. Die Abkürzung NGL in der Kartusche steht für Nicolaus Gottlieb Lütkens, Senator und ältester Bankbürger der Stadt.2

MATW

  • 1. Anders als in der Literatur üblich, wird hier die Bezeichnung Friede von Paris (statt Friede von Versailles) verwendet. Unter beiden Bezeichnungen fanden im Laufe der Geschichte gleich mehrere Ereignisse statt, das im Jahre 1763 fand aber unter der Bezeichnung "Friede von Paris" Einzug in die Geschichtsbücher.
  • 2. Vgl. Aukt. Kat. Künker Nr. 294, S. 115.