Der Tod Kaiser Karls VI. und die Inkraftsetzung der Pragmatischen Sanktion1 mit Maria Theresia als Thronerbin können als Auslöser für den Österreichischen Erbfolgekrieg angesehen werden. Die Bestimmungen der Pragmatischen Sanktion trafen auf Widerstand. Karl Albrecht von Bayern, Philipp V. von Spanien und Friedrich August von Sachsen beanspruchten den Thron und die habsburgischen Erblande ebenfalls jeweils für sich.
Der Österreichische Erbfolgekrieg entwickelte sich mit den Beitritten Großbritanniens und Frankreichs schnell zu einem globalen Krieg, der auch in Nordamerika und Indien ausgetragen wurde. Sein Beginn fällt mit dem Beginn des Ersten Schlesischen Krieges zusammen, über dessen Dauer er jedoch hinausging. Mit dem Einmarsch preußischer Truppen in Schlesien 1740 wollte Friedrich II. preußische Ansprüche von 1686 geltend machen. Ein Jahr später verhärteten sich die Fronten in Europa durch eine umfangreiche Bündnispolitik der einzelnen Parteien. Dem Bündnisvertrag von Nymphenburg2stand die Allianz zwischen Österreich, Großbritannien und den Generalstaaten gegenüber. Nach dem Tod Kaiser Karls VI. 1742 wurde zunächst Karl Albrecht als Karl VII. gekrönt. Österreich marschierte daraufhin in Bayern ein. Zeitgleich schlossen Preußen und Österreich den Frieden von Berlin und beendeten dadurch den Ersten Schlesischen Krieg. Anschließend erhielt Österreich Hilfe durch die Pragmatische Armee.3 Preußen, Frankreich und Bayern gründeten in der Folge die Frankfurter Union. Im August 1744 drang Friedrich II. nach Böhmen und Mähren vor und erklärte Maria Theresia abermals den Krieg. Er befürchtete ihrerseits Unternehmungen, um Schlesien zurückzuerobern. Als im Januar 1745 der Kaiserthron durch den Tod Karls VII. erneut vakant wurde, schloss Österreich einen Friedensvertrag mit Bayern4, in der Hoffnung das Kurfürstentum so von seinem Bündnispartner Preußen zu lösen. Bayern versprach im Zuge dessen, Franz Stephan bei der Kaiserwahl zu unterstützten. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Kaiser gewählt. Nachdem Friedrich II. in den Schlachten bei Soor und Kesselsdorf sein militärischen Geschick unter Beweis gestellte hatte und Dresden einnahm, schlossen Preußen und Sachsen in Dresden einen Frieden, der den Zweiten Schlesischen Krieg beendete. Die Spanier rückten währenddessen in Italien weiter vor und wurden von einer Österreichisch-sardinischen Armee bekämpft. Der Österreichische Erbfolgekrieg sollte noch drei Jahre andauern. Erst im November 1747 entschied man sich – in erster Linie aufgrund der anhaltenden Kriegsmüdigkeit aller Parteien – einen Friedenskongress in Aachen abzuhalten. Der Kongress begann am 24.04.1748 und endete mit der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Aachen am 18. Oktober 1748. Dabei bestätigte der neue Frieden lediglich den Vertrag von Dresden. Der Vorkriegszustand sollte wiederhergestellt werden, die Pragmatische Sanktion wurde anerkannt und Schlesien wurde erneut Preußen zugeschrieben.
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