Friedensrepräsentationen
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Im Zweiten Nordischen Krieg hatte Schweden nach dem Frieden von Roskilde versucht, die Herrschaft über Dänemark zwischen sich, England und Holstein-Gottorf aufzuteilen. Die Belagerung Kopenhagens führte zu mehreren militärischen Auseinandersetzungen, die durch den Tod Karl Gustavs X. und die überraschende Standhaftigkeit der Stadt, 1660 in einen Friedensvertrag mündete.

Dargestellt ist das Verhandlungslager vor den Toren Kopenhagens (Urbs Haffnia) mit Ansichten Malmös, der Halbinsel Falsterbo und der Küste von Tornby am Horizont. Im Mittelgrund hat sich eine Zuschauermenge um Hugues de Terlon und Schering Rosenhane gruppiert. Der französischer Diplomat und Unterhändler auf dänischer Seite sowie der schwedische Gesandte tauschen in einem offiziellen Zeremoniell die unterschriebenen Vertragsdokumente aus. Zusammen auf einem Haufen Waffen und überwältigten Kriegstreibern thronen ganz im Vordergrund zwei weibliche Personifikationen, Pax mit Palmzweig und Justitia mit Fasces.

Das Blatt stammt aus einem schwedischen Werk, welches den Vertragsschluss wie folgt schildert: "Also wurden endlich am 27sten May-Monats-Tage die Instrumente erstlich gegeneinander gehalten/ und um fünff Uhr Nachmittage von den Mediatoren/ und darauf von beyden Partheyen unterschrieben."1 Der General und zugleich Architekt und Zeichner Erik Dahlbergh lieferte die Vorlagen für die königliche Chronik, die Samuel Pufendorf zusammenstellte. Obwohl Dahlberg seit 1660 mit dem umfangreichen topographischen Werk Suecia antiqua et hodierna beschäftigt war, kümmerte er sich während eines Parisaufenthaltes in den Jahren 1667/68 um die druckgraphische Umsetzung seiner Zeichnungen für Pufendorfs Publikation. Auch wenn die Vorzeichnung für dieses Blatt nicht bekannt ist, lässt sich durch Korrespondenzen und Bestandslisten Jean LePautre als Stecher ausmachen. Ob Dahlbergh selbst die Zeichnung lieferte oder einer seiner Mitarbeiter, die nachweislich ihre Werke ebenfalls mit "Dahlbergh delin[eavit]" signierten, ist unklar. Ebenso lässt sich nicht mehr nachvollziehen, ob das Exemplar im Germanischen Nationalmuseum aus der lateinischen oder der ein Jahr später im gleichen Verlag erschienenen deutschen Ausgabe stammt.2

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