Auf der Vorderseite der Medaille befindet sich eine Personifikation der Beständigkeit. Sie verweist zum einen auf die Devise Karls VI. (Constantia et Fortitudine), aber auch auf seine Beharrlichkeit nach den Verhandlungen von Utrecht: der mit den Bestimmungen unzufriedene Kaiser hatte den Krieg fortgeführt und seine Vorstellungen erst in den Verträgen von Rastatt und Baden durchsetzen können.
Die Medaille bezieht sich nicht nur durch ihre Umschrift auf antike Vorbilder: auch der ponderierte Stand und die Armhaltung der Figur rekurriert auf antike Plastik, die Vestner auch an anderer Stelle als Vorbild zu nutzen wusste.1
Die Rückseite zeigt die markgräfliche Residenz, in der die Verhandlungen stattfanden. Als Vorlage für die Schlossansicht nutzte der Medailleur einen Kupferstich von 1705, der die Anlage noch mit unbefestigtem Gelände im Vordergrund zeigt.2 Die Um- und Inschrift sind etymologische Wortspiele: Der Stadtname ist Ausdruck der durch den Frieden gewonnen Ruhe (URBS ILLA QVIETIS) und der für den Monat März namensgebende römische Kriegsgott weist zugleich auf den Zeitpunkt der Unterzeichnung des Vertrages. Werner Telesko wies auf die Komplexität der Motive und Textbausteine hin, die eine gedruckte Medaillenbeschreibung bestätigt. Darin ergänzt der Autor beispielsweise die sinngemäß übersetzte Umschrift "Rastatt/ so den Frieden bringet/ hat den Namen mit der That/ und wird hinfort allzeit heissen: Eine Rast und Ruhe-Statt"3 um die Quelle dieser etymologischen Erklärung. Sie stammt aus Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs Kaspar von Stielers, der unter dem Pseudonym 'Spaten' im Nürnberger Verlag Johann Hofmann publizierte. Hinter dem Monogramm verbirgt sich Christoph Fürer von Haimendorf, Vorsteher des Pegensischen Blumenordens und Verfasser zahlreicher Medaillenbeschreibungen.4
ALS